mathpoint.ch | |||||
Denksport - Zahlrätsel |
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Primstift. Entfernt man in der obigen Primzahl von links nach rechts sukzessive |
Buchhinweis für jüngere Knobelfreudige (ab 10 J) Math Problem Book I, Kin Y. Li „Wer schwimmen lernen will, muss ins Wasser gehen, |
1. Gesucht ist eine dreistellige Zahl. Sie ist sowohl durch 9 wie auch durch 11 teilbar. Vertauscht man die vordere und die hintere Ziffer, wird die neue Zahl nur zwei Neuntel der ursprünglichen Zahl. 2. Gesucht ist eine vierstellige Zahl. Wenn wir sie durch 68 teilen, gibt es Rest 30. Wenn wir sie durch 90 teilen, gibt es ebenfalls Rest 30. 3. Wieviele Zahlen zwischen 1 und 100 sind weder durch 3, noch durch 5, noch durch 7 teilbar? 4. Gesucht sind zwei Zahlen. Man bilde ihre Summe. Man bilde auch ihr Produkt. Wenn Summe und Produkt addiert werden, erhält man 79. Wie heissen die Zahlen? 5. Eine gesuchte Zahl liegt "fast" in der Zehnerreihe: sie ist dafür aber um Eins zu klein. Die gleiche gesuchte Zahl ist auch um 1 zu klein, um in der Neuner-, Achter-, Siebner-, Sechser-, Fünfer-, Vierer-, Dreier- und Zweierreihe zu liegen. Finden Sie eine solche Zahl? 6. Zahlen bestehen aus Ziffern. Denken Sie sich alle Zahlen von 1 bis 100 notiert. Wieviele einzelne Ziffern würden Sie dazu benötigen? 7. Das Kartenhaus soll insgesamt 47 Stockwerke hoch werden. Wieviele Karten sind dazu nötig?
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8. Gleiche Buchstaben der folgenden schriftlichen Additionen sind durch gleiche Ziffern zu ersetzen. Wie heissen diese Ziffern?
9. Gibt es eine vierstellige Zahl, deren Vierfaches gerade die Zahl mit umgekehrter Ziffernfolge ist? 10. Palindrom-Zahlen 11. Wieviele Zahlen unter 1000 haben Quersumme 5? 12. Was kann man punkto Wochentag vom 1. Januar (Neujahr) und vom 31.Dezember (Silvester) desselben Jahres sagen, wenn es sich nicht um ein Schaltjahr handelt? 13. Gibt es in jedem Jahr mindestens einen "Freitag, den Dreizehnten" oder gibt es Jahre ohne? |
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14. Wie geht es folgerichtig weiter? Oder: "Die nächste Zahl ist immer die Sieben."
Sind Sie sicher? Warum? Und noch eine Zahlfolge. Wie denken Sie, dass nachstehende Zahlfolge weitergeht?
Sicher? Dann lösen Sie folgende Aufgabe: Zählen Sie die Anzahl Flächenstücke in nachstehender Figurenfolge. Wieviele Flächenstücke ergeben sich in Figur Nr. 6, 7, 8? (Zu einer Fortsetzung von 1; 1; 2; 4; 8; 16; ? vgl. auch Problem 37 bzw. die sog. "Pentanacci-Zahlen".) Eine Zahlfolge, von der man ein Anfangsstück kennt, kann auf x-beliebige Art weitergeführt werden. Man findet stets eine Regel zur selbst gewählten Fortsetzung. |
Beispiel 1: Beispiel 3: In der "Online-Enzyklopädie der Zahlfolgen" können solche Folgenteile eingegeben werden. Die Enzyklopädie liefert mögliche Gesetze zu Folgenstücken. - Und hier eine Lösung zu Beispiel 1: Eine gesetzmässig aufgebaute Zahlenfolge kann also nicht einfach durch Angabe einiger Anfangsglieder festgelegt werden. Wir benötigen eine Funktionsvorschrift, eine Regel (und nach Ludwig Wittgenstein die in gesellschaftlicher Konditionierung erlernte Fähigkeit, eine solche Funktionsvorschrift "richtig" anzuwenden). |
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15. Längstmögliche Wege in einem Zug im Quadratgitter | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gegeben sind Quadratgitter wie unten gezeigt. Die Länge eines kleinen Gitterquadrätchens sei 1. Man startet bei einem Gitterpunkt und sucht einen möglichst langen zusammenhängenden Weg entlang der Gitterlinien. b) Gleiche Aufgabe für die zweistöckigen Gitter (untere Zeile). |
c) Nun betrachten wir nur noch quadratische Gitter. Man entwickle eine Formel für die maximal möglichen Weglängen in den quadratischen Gittern. Das heisst: Wenn ich bei einem Gitterpunkt starte und mit Bleistift einen möglichst langen zusammenhängenden Weg entlang der Gitterlinien zeichne: Wie lange wird dieser Weg? |
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Hinweise zur Lösung: Im 1x2-Gitter von Aufgabe b) oben findet man sofort Wege, welche jede Teilstrecke genau einmal durchlaufen ("vollständige Reise") . Dabei darf man Knoten durchaus mehrfach passieren, jede Teilstrecke darf aber nur einmal durchlaufen werden. Ein Knoten, der nur Durchgangsknoten (also weder Anfangs- noch Endknoten) ist, muss in einem eulerschen Gitter eine gerade Anzahl Wegverzweigungen aufweisen, da jedem einlaufenden Weg sofort ein weggehender Weg folgt. Man sagt: Die Ordnung eines solchen Knotens sei gerade (Beispiel: der hellgrüne Knoten im Gitter oben). Wir können also in obigem Netz gar nicht alle Strecken durchlaufen. Wir eliminieren orange Knoten, bis nur noch 2 solche übrigbleiben. Das tun wir, indem wir Teilstrecken löschen (die wir dann nicht begehen). |
Beim Löschen von Teilstücken sollen auch keine Sackgassen entstehen. Oben wurden die 6 violetten Stücke gelöscht. Nun sind nur noch 2 Knoten von ungerader Ordnung: der rote (den wir als Startknoten wählen) und der blaue (welcher der Zielknoten wird). Natürlich sind andere Lösungen möglich, wir sehen aber leicht, dass wir auf jeden Fall 6 Wegstücke löschen müssen, um die Zahl der ungeraden Knoten auf 2 zu reduzieren. Für das 4x4-Gitter finden wir also einen maximalen Weg von Länge 34 (von ursprünglich total 40 Teilstrecken). Mit Hilfe dieser Hinweise findet man nun eine Lösung von Teilaufgabe c). Dazu sind noch folgende Vorüberlegungen zu machen:
Aufgrund dieser Überlegungen kann für gerade und für ungerade n separat eine Formel für die maximale Weglänge gefunden werden. Wir finden folgende maximale Weglängen (n = 1, 2, 3, 4, ...): Wer eine vollständige Erklärung sucht, gibt diese Folge in der Online-Enzyklopädie der Zahlfolgen ein: Man findet als ersten Eintrag: Maximum length of non-crossing path on nxn-square lattice: 4, 10, 21, 34, 53, 74, 101, 130, ... |
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16. Coffee Time in Memphis Dies ist der Untertitel eines Buches, das voller hochkarätiger mathematischer Knacknüsse ist: Béla Bollobás: The Art of Mathematics - Coffee Time in Memphis, Cambridge University Press, 2006, ISBN 978-0-521-69395-0. Eine illustre Gruppe von Mathematikern in Memphis traf sich regelmässig zum Kaffee in Bollobás' Büro. Dabei wurde jeweils ein mathematisches Problem gestellt und erörtert. Unabdingbare Forderung: Es musste "enjoyable" sein. Was aber ist ein "enjoyable problem"? Hier drei auch Laien zugängliche Beispiele aus diesem sonst eher für Mathematiker gedachten Buch: a) Zeige, dass unter n + 1 natürlichen Zahlen, von denen keine grösser als 2n ist, mindestens zwei Zahlen existieren, so dass die eine durch die andere teilbar ist. b) Man hat ein quadratisches Stück Papier. Auf dieses Papier soll ein Dreieck mit grösstmöglichem Flächeninhalt gezeichnet werden. Auf wieviele % der Quadratfläche bringt es so ein maximales Dreieck? c) Man zeige, dass jedes beliebige konvexe Vieleck mit Flächeninhalt 1 einem Rechteck von Flächeninhalt 2 einbeschrieben werden kann. |
Ein "enjoyable problem" zeigt oft folgende Merkmale:
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17. Quadratgitter, 2.Teil: diagonale Wege ("Billardtisch") | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein Billardtisch habe die Länge x und die Breite y. Wir nehmen zunächst an, dass x und y teilerfremd sind. Von unten links wird ein Stoss im Winkel von 45° geführt. Schliesslich landet die Kugel nach etlichen Bandenberührungen im Loch unten rechts (Ecke B). Literatur: |
Man kann z.B. folgende Fragen untersuchen:
a) Wieviele rote Einheiten lang (s.Bild links) ist der Weg vom Start bis zum Zielloch? (Eine "rote Einheit" ist die Länge der Diagonale eines kleinen Quadrätchens des Gitters.) b) Seien a(x,y), b(x,y), c(x,y) und d(x,y) die Anzahl Bandenberührungen an den Seiten a, bzw. b, c, d. Entwickeln Sie eine Formel dafür (in Abhängigkeit von x und y). c) Können Sie das Ziel-Loch (A, B, C oder D) aus den Masszahlen x und y vorhersagen? d) Lassen sich die Ergebnisse von a) bis c) auf nicht notwendig teilerfremde x und y verallgemeinern? e) Wie entsteht der Knoten unten links aus dem Gitternetz (hier liegt ein 8x4-Gitter vor)? Der abgebildete Knoten kann in einem Zug durchlaufen werden und der Weg führt durch sämtliche Teilquadrätchen. Bei welchen Wahlen von x und y ist dies der Fall, bei welchen nicht?
Links: "Billardtisch-Knoten"; rechts: Knotenfigur der Jokwe, Angola. |
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18. Das Schubfachprinzip (Pigeon-hole principle) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
a) Gibt es in der Stadt Zürich zwei nicht kahlköpfige Personen, die exakt gleich viele Haare auf dem Kopf haben? (Niemand hat mehr als 300'000 Kopfhaare.) b) Aus der Vorrunde der Schweizerischen Mathematik-Olympiade 2011: |
Das Schubfachprinzip in seiner einfachsten Form: Sind mehr als n Gegenstände in n Schubladen zu verstauen, so enthält mindestens eine Schublade mehr als einen Gegenstand.
Links zum Schubfachprinzip und zur Schweizerischen Mathematik-Olympiade: Wikipedia Und noch eine "Schubfach-Aufgabe" (Internat. Math. Olympiade IMO 1972): Man hat eine Menge von 10 natürlichen Zahlen zwischen 10 und 99. Kann man daraus immer zwei disjunkte Teilmengen bilden, welche summengleich sind? |
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Ein weiteres Beispiel für die Anwendung des Schubfachprinzips Satz: Jede reelle Zahl x kann wie folgt durch einen Bruch p / q angenähert werden: Beweis: (Wir beschränken uns o.B.d.A. auf positive x.) |
Illustration des Satzes links am Beispiel von π und n = 10. Gesucht ist also ein Näherungsbruch für π mit Nenner ≤ 10 {0π} = 0, {1π} ≈ 0.14, {2π} ≈ 0.28, {3π} ≈ 0.42, {4π} ≈ 0.56, {5π} ≈ 0.71, 10 Schubladen: Folgende Schubladen enthalten 2 Zahlen: Es ist also | {10π} - {3π} | = 0.00885... ≤ 1/10 => | 10π - 3π - p | = | 7π - p | ≤ 1/10. |
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19. Lassen sich die Brüche in eine Lese-Reihe bringen? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im Jahr 1878 entdeckte Georg Cantor, dass sich die Menge der Bruchzahlen "aufreihen" lässt - natürlich nicht der Grösse nach. Dies ist erstaunlich, liegen die Brüche doch "unendlich dicht" auf der Zahlgeraden: Zwischen zwei noch so nahe beisammen liegenden Bruchzahlen befinden sich unendlich viele weitere und dazwischen erneut unendlich viele... Und dieses "Chaos" sollte in eine Lese-Abfolge gezwungen werden können? Cantor ordnete die Brüche wie folgt (Schema leicht modifiziert):
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Der Einfachheit halber lassen wir erweiterte Brüche, die denselben Wert wie früher aufgezählte Brüche haben, stehen (und zählen sie noch einmal auf). Wir lesen die abgebildete Pyramide von oben nach unten und von links nach rechts (wie einen normalen Lesetext). Denken wir uns die Pyramide unten ins Unendliche fortgesetzt, passieren wir beim Lesen sämtliche Brüche, ohne einen einzigen auszulassen (wie gesagt lesen wir nach 1/2 auch 2/4, 3/6, usw. noch einmal, was uns hier aber nicht stören soll). Eine unendliche Menge, die in eine Leserichtung gezwungen werden kann, so dass jedes Element irgendwann aufgezählt wird, wird abzählbar unendlich genannt. Die Menge der Brüche ist also abzählbar unendlich und somit von gleicher Unendlichkeitsstufe wie die Menge der Natürlichen Zahlen. Jeder Bruch a/b erhält durch diese Pyramide eine Platznummer n(a,b). Beispiel: 2/3 steht auf Platz Nr. 8, 2/4 auf Platz Nr. 12, 3/3 auf Platz Nr. 13, usw. a) Welche Platznummer hat der Bruch 577/408? b) Welcher Bruch steht auf Platz 100 ? c) Man entwickle eine Formel für die Platznummer n(a,b) des Bruches a/b. Lösungen und weitere Details zu Brüchen und reellen Zahlen hier (pdf). |
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20. Allgemeine Argumentationen mittels Termumformungen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die folgenden sehr einfachen Aufgaben a) bis c) stammen aus Fischer, Roland; Malle, Günther: Mensch und Mathematik, Mannheim, Wien, Zürich, Bibliographisches Institut, 1985, ISBN 3-411-03117-4, p.72:
a) Denke dir eine Zahl. Addiere 10. Verdopple das Ergebnis und subtrahiere das Doppelte der ursprünglichen Zahl. Du erhältst 20. Warum funktioniert das für jede gedachte Zahl?
b) Das um 1 verminderte Quadrat einer natürlichen Zahl ist nur für die Zahl 2 eine Primzahl. Man beweise diese Aussage. |
c) Untersuche die folgenden Aussagen:
d) Und hier eine Aufgabe aus Deiser,O., Lasser,C., Vogt,E., Werner,D.: 12x12 Schlüsselkonzepte zur Mathematik, Heidelberg, Spektrum-Verlag, 2011, ISBN 978-3-8274-2297-2: e) Schnelles Quadrieren: Will man 652 ermitteln, kann man so vorgehen: |
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21. Punkte teilen eine Gerade, Geraden teilen eine Ebene, Ebenen teilen den Raum | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
a) Man zeichne eine Gerade. Darauf setze man n = 0, 1, 2, 3, 4, ... Punkte. In wieviele Teilstücke wird die Gerade dadurch unterteilt? c) Und nun das Schwierigste: Man denke sich den Raum durch n = 0, 1, 2, 3, 4, ... Ebenen unterteilt (wieder so, dass möglichst viele neue Raumteile entstehen). In wieviele Raumteile wird der Raum dadurch jeweils unterteilt? Wie steht es z.B. für n=5? Dieses Problem wurde vom bekannten Mathematiker Georg Pólya gerne auch mathematischen Laien gestellt. |
Hier einige Lösungen: g(n) = Anzahl Geradenteile bei Teilung einer Geraden durch n Punkte, f(n) = grösstmögliche Anzahl Flächenteile bei Teilung einer Ebene durch n Geraden, r(n) = grösstmögliche Anzahl Raumteile bei Teilung des Raumes durch n Ebenen.
d) Finden Sie für die Entwicklung der f(n)-Spalte eine anschauliche Erklärung und ein Gesetz? Man kann ein rekursives Gesetz finden, d.h. ein Gesetz, das f(n+1) aus f(n) berechnet oder ein funktionales Gesetz, das f(n) direkt aus n berechnet. Können diese Gesetze anschaulich-geometrisch begründet werden? e) Gibt es eine Beziehung zwischen f(n)- und r(n)-Werten? Lässt sich auch eine solche Beziehung anschaulich begründen? Lässt sich eine Formel für r(n) direkt aus n finden? |
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22. Diophantisches, 1.Teil | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Diophantus von Alexandrien war ein Mathematiker des antiken Griechenlands. Heute nennt man Gleichungen mit ganzzahligen Lösungen ihm zu Ehren diophantische Gleichungen. Problem 1: Das Altersrätsel um Diophantus
Wie lange lebte Diophantus? * * * Problem 2: Die diophantische Gleichung ax + by = c Der Beweis benützt die Tatsache, dass der ggT d von a und b als ganzzahlige Linearkombination von a und b dargestellt werden kann: d = λ⋅a + μ⋅b (s. Kasten rechts). Mit Hilfe dieser Tatsache kann der Beweis leicht geführt werden. Versuchen Sie, diesen Beweis zu führen. Aufgabe:
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Im Zusammenhang mit der euklidschen Wechselwegnahme kann folgende Aufgabe aus der allerersten Internationalen Mathematik-Olympiade von 1959 gestellt werden. Die Aufgabe zeigt, dass 1959 einige der gestellten Probleme noch deutlich leichter waren als heutzutage (s. z.B. Nr. 35 unten). | IMO 1959, Nr. 1: For every integer n prove that the fraction (21n + 4) / (14n + 3) cannot be reduced any further. |
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23. Diophantisches, 2.Teil | 24. Diophantisches, 3.Teil | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Problem 3: Pythagoräische Zahlentripel
Das rechtwinklige 3 : 4 : 5-Dreieck wurde angeblich bereits im alten Ägypten von den "Seilspannern" (Harpedonapten) verwendet: Ein geschlossenes Seil wurde mittels Knoten in 12 gleich grosse Abschnitte eingeteilt. Spannte man mit dieser "Zwölfknotenschnur" ein 3:4:5-Dreieck auf, entstand ein rechter Winkel, der für Bau- und Feldmessungen benützt werden konnte. Man findet alle gekürzten pythagoräischen Zahlentripel durch die bereits den alten Griechen bekannten Formeln 2mn; ( m2 - n2); ( m2 + n2), wobei m, n natürliche, zueinander teilerfremde Zahlen sind, m > n. m und n müssen ferner verschiedene Parität haben (d.h. sind gerade / ungerade oder ungerade / gerade). Beispiel: m = 5, n = 2 erzeugt das pythagoräische Tripel 20; 21; 29. Genaueres und eine Herleitung obiger Formeln hier. (pdf) Aufgabe: Beweisen Sie mit Hilfe obiger Formeln b) Die Flächeninhalte aller pythagoräischen Dreiecke (d.h. aller ganzzahliger rechtwinkliger Dreiecke) sind stets ein Vielfaches von 6. c) Das Produkt der 3 Zahlen eines pythagoräischen Tripels ist durch die Summe der 3 Zahlen ohne Rest teilbar. d) Sei die Hypotenuse eines ganzzahligen rechtwinkligen Dreiecks eine Primzahl ≥ 3. Welche Primzahlen kommen als Hypotenuse in Frage, welche nicht? |
Problem 4: Polygone im ganzzahligen Punktgitter
Dies ist eine recht knifflige Aufgabe.
Gegeben ist ein Polygon mit Ecken auf ganzzahligen Gitterpunkten. Finden Sie eine Formel, welche die Fläche des Polygons aus der Anzahl i der im Innern des Vielecks liegenden Gitterpunkte und der Anzahl r der auf dem Rand liegenden Gitterpunkte angibt. Beispiel:
Gitterpolygon mit r = 15 Randpunkten (rot) und i = 109 Innenpunkten (grau) mit einem Loch. Flächeninhalt 116.5 Häuschen. Arbeiten Sie zunächst mit einfacheren Polygonen ohne Loch, d.h. finden Sie eine Formel für Gitterpolygone ohne Loch:
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25. Diophantisches, 4.Teil | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Problem 5: Diophantische Vektoren
Obenstehende Vektor-Tripel haben eine ganz besondere "diophantische" Eigenschaft, d.h. abgesehen davon, dass ihre Koordinaten ganzzahlig sind, sind noch zwei weitere Eigenschaften "versteckt" (die eine hat wiederum mit Ganzzahligkeit zu tun). Finden Sie die gesuchten Eigenschaften? |
Wie man solche Vektor-Tripel erzeugen kann, wird hier näher erläutert. (Pdf zum Thema "ganzzahlige Quader mit ganzzahligen Eck-Koordinaten", d.h. Quader im ganzzahligen Raumgitter mit ganzzahligen Kantenlängen.) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
26. Ramsey's Theorem | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wenn Sie mit andern Personen irgendwo eingeladen sind, so gibt es für je zwei Personen unter den Gästen genau zwei Möglichkeiten: Die beiden Personen kennen sich bereits oder sie kannten sich bisher noch nicht. Zeigen Sie: Wenn sich 6 Personen treffen, so gibt es stets mindestens 3 Personen, die sich gegenseitig bereits kennen (Clique von mindestens 3 Personen) oder 3 Personen, die sich gegenseitig bisher noch nicht kannten ("Anti-Clique" von mindestens 3 Personen). Falls Sie die Sache grafisch darstellen wollen, wählen Sie für die Relation "kennen sich bereits" die Farbe Grün, für die Relation "kannten sich bisher noch nicht" die Farbe Rot. |
Ramsey's Frage war: Wieviele Personen müssen mindestens eingeladen werden, sodass mindestens m Personen sich kennen oder mindestens m Personen sich bisher noch nicht kannten? (m = 0, 1, 2, 3, 4,...). Diese minimale Anzahl Geladener ist die Ramseyzahl R(m).
Ramsey hat bewiesen: Zu jedem m gibt es eine Ramseyzahl R(m).
Das Problem ist jedoch nur bis m = 4 sicher gelöst. Für m = 5 weiss man bisher nur, dass R(m) zwischen 43 und 49 liegen muss.
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27. Irrational hoch irrational = rational? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gibt es zwei irrationale Zahlen x und y, für die xy rational, also eine Bruchzahl, ist? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
28. Ein Quadrat in n flächengleiche Rechtecke teilen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Auf wieviele Arten lässt sich ein Quadrat in a) 1 flächengleiche Rechtecke teilen?
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Eine mögliche Teilung für n = 4. Wie sind die Längen und Breiten der Teilrechtecke bemessen, wenn die Quadratseite Länge 1 hat? Wie sehen die andern Aufteilungen des Quadrats in 4 flächengleiche Rechtecke aus? |
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Exkurs: Quadrat in n flächengleiche Dreiecke teilen Satz: Dies geht genau für gerade n. Der Beweis ist nicht einfach. Rechts eine Pflästerung für n = 12. Jedes Teildreieck hat Fläche 1/12, wenn das Quadrat das Einheitsquadrat ist.
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![]() Quelle: Béla Ballobás: The Art of Mathematics - Coffee Time in Memphis, Cambridge 2006 |
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29. Eine Gleichung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Man bestimme die Lösungsmenge für x:
logx(73) - log7(x) = 2 |
Mit welcher Durchschnittsgeschwindigkeit ist Frau Klug gefahren? |
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31. Vier kleinere Zahlrätsel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
a) Man bilde eine Zahl aus lauter Ziffern 1 und zwar mit einer geraden Anzahl von Ziffern. Davon subtrahiere man die Zahl, die nur halb so viele Ziffern besitzt und die nur aus Ziffern 2 besteht. Man zeige, dass die entstehende Differenz stets eine Quadratzahl ist.
Beispiel:
b) Ohne Computer zu lösen: |
c) Wieviele Ziffern besitzt die folgende Zahl (die grösste, die man mittels der "üblichen" Rechenoperationen aus drei Ziffern herstellen kann)? Taschenrechner mit log-Taste erlaubt. Wie lange ungefähr wäre ein Papierstreifen, der diese ausgeschriebene Zahl in Schriftgrösse 10 (Courier, d.h. jedes Zeichen hat gleiche Breite) enthielte? d) Wie lautet die Endziffer folgender Zahl? |
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32. Ein Altersrätsel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Anna - heute 24 Jahre alt - hat einen Bruder, Linus, dessen gegenwärtiges Alter wir wissen möchten. Anna sagt: "Früher, als Linus 12 Jahre alt war, war ich so alt, wie Linus heute ist." Wie alt ist Linus heute? |
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33. Spaghettibruch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein Stab bricht durch n Bruchstellen in n+1Teile. Wir nehmen an, die Bruchstellen entstünden völlig zufällig (jede Bruchstelle sei gleich wahrscheinlich). Wie gross ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass mit den Bruchstücken ein konvexes (n+1)-Eck gelegt werden kann?
Tipp: Man wähle Stab- oder Spaghetti-Länge =1. Dann gilt für alle n: |
![]() ![]() Bildquelle Bild links: hier |
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34. Eine Aufgabe aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
In einer Schulklasse befinden sich 25 Kinder, 15 Knaben und 10 Mädchen. Die Lehrerin wählt zufällig 2 Kinder aus. Sie bemerkt, dass die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine geschlechtergemischte Zweiergruppe entsteht, gerade 1/2 beträgt. Mit welchen andern Personenzahlen (Klassengrösse, Anzahl Knaben bzw. Mädchen) wäre die Wahrscheinlichkeit ebenfalls 1/2, beim zufälligen Auswählen von 2 Personen eine geschlechtergemischte Zweiergruppe zu erhalten? |
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35. Internationale Mathematik-Olympiade light | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Internationale Mathematik-Olympiade (IMO), ein Wettbewerb für mathematisch hochbegabte Personen, zu dem jedes Land 6 Teilnehmerinnen oder Teilnehmer entsenden darf, existiert seit 1959 (s. Link hier). Eine der schwierigsten Aufgaben war im Wettbewerb 1986 enthalten: Für den Download eines umfangreichen IMO-Kompendiums im Internet suchen nach "The IMO Compendium".
Und hier (rechts) unsere Light-Variante: |
Wir vereinfachen die Aufgabe, indem wir anstelle eines Fünfecks lediglich ein Dreieck betrachten:
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36. Nullsequenzen in der Dezimaldarstellung von 7n | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Diese Aufgabe stammt aus der Longlist der Aufgaben zur IMO 1976 (leicht modifiziert): Man beweise, dass es eine Zahl n gibt, so dass in der Dezimaldarstellung von 7n eine Serie von m aufeinanderfolgenden Nullen auftritt. |
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37. Treppenstufen
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In seinem äusserst anregenden Buch "Die Bändigung der Unendlichkeit", Edition Zeitblende, ISBN 978-3038000242, präsentiert und Armin P. Barth das folgende Treppenrätsel: Auf wie viele Arten kann man 8 Treppenstufen mit lauter Ein- oder Zweistufenschritten ersteigen (ohne Rückwärtsbewegung)? Versuchen Sie sich an dieser Aufgabe. Wir erweitern diese Aufgabe noch: - Auf wie viele Arten kann man n Treppenstufen mit Ein-, Zwei- oder Dreistufenschritten ersteigen (immer ohne Rückwärtsbewegung)? - Auf wie viele Arten kann man n Treppenstufen mit 1-, 2-, 3-, ... , m-Stufenschritten ersteigen? |
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38. Summenzerlegung einer natürlichen Zahl m |
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- Auf wie viele Arten kann man m Treppenstufen mit 1-, 2-, 3-, ... , m-Stufenschritten ersteigen (ohne Rückwärtsbewegung)? Wir können dasselbe Problem inhaltlich auch anders formulieren: - Es liegen m Spielsteine in einer Reihe auf dem Tisch. Auf wie viele Arten kann man zwischen diese Steine Trennstäbe legen (max. 1 Trennstab zwischen zwei benachbarte Steine)? - Auf wie viele Arten kann man die natürliche Zahl m in Summanden zerlegen?
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38a. Anzahl Partitionen einer Zahl | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Anschlussproblem zu 38: Gemäss Nr. 38 kann ich die Zahl 4 auf 23 = 8 Arten in Summanden zerlegen: 4 |
Nun wollen wir jedoch zusätzlich diejenigen Fälle, die sich durch Anwendung des Kommutativgesetzes ineinander überführen lassen, nicht mehr als verschiedene Fälle unterscheiden (siehe Einfärbung links: Wir identifizieren die gleichfarbigen Varianten). Nun existieren nur noch 5 Varianten zur Zerlegung der Zahl 4. Man sagt: Es gibt 5 Partitionen der Zahl 4. a) Wie viele Partitionen der Zahl 5 gibt es? b) Wie viele Partitionen mit genau 3 Summanden zur Zahl 9 gibt es? c) Wie viele Partitionen mit genau 4 Summanden zur Zahl 9 gibt es? |
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39. Eine vereinfachte Aufgabe aus dem IMO-Skript Zahlentheorie | Link zu den IMO-Skripten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Suche alle Paare (x / y) natürlicher Zahlen, die die Gleichung x3 - y3 = 91 erfüllen. |
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40. Fibonacci, Tribonacci, Tetranacci, ... | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Quotientenfolge der Fibonacci-Folge, also die Folge Wie sieht es mit den Quotientenfolge der Tribonacci-, Tetranacci-, Pentanacci-Folge (usw.) aus? |
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41. Ein Quadrat in kleinere Quadrate unterteilen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein Quadrat lässt sich in paarweise verschiedene kleinere Quadrate unterteilen. Hier die Unterteilung mit der kleinst möglichen Anzahl an Unterquadraten (21): |
Quelle: http://www.squaring.net/sq/ss/spss/o21/spsso21.html http://www.squaring.net/history_theory/brooks_smith_stone_tutte.html
Seien alle Quadratseiten ganzzahlig. Welche kleinstmögliche, ganzzahlige Masszahl hat das kleinste Quadrat? Welche das grösste? Welche kleinstmögliche, ganzzahlige Seitenlänge hat das ganze Quadrat?
Zusatz-Aufgabe: Zeigen Sie, dass Analoges in einem Würfel nicht möglich ist, d.h. dass es unmöglich ist, einen Würfel in lauter verschiedene kleinere Würfel zu unterteilen. Die Argumentation benötigt keinerlei mathematische Formeln! Quelle für die Zusatzaufgabe: |
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Zwei Rechtecksunterteilungen in lauter verschiedene Quadrate Welches (gekürzte) Längen- / Breitenverhältnis hat obiges Rechteck? |
69 x 61 - Rechteck unterteilt in 9 verschiedene Quadrate. Das kleinste Quadrat hat Seitenlänge 2. In der Mitte der Quadrate steht jeweils die Seitenlänge. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
rechts: Unterteilung eines Dominosteines (2 : 1) in 22 verschiedene Quadrate. Das kleinste Quadrat hat Seitenlänge 2. |
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42. Zwei Zahlrätsel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Rätsel 1 Welche natürlichen Zahlen lassen sich nicht als Summe fortlaufender natürlicher Zahlen schreiben, wenn wir von der trivialen Darstellung n = n absehen? Beispiel: 33 = 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 lässt eine solche Darstellung zu, entspricht also nicht der Aufgabenstellung. Zusatzfrage: Auf wieviele Arten (und wie) lässt sich 2021 als Summe fortlaufender natürlicher Zahlen schreiben? |
Rätsel 2 (Vorrunde SMO 2018) Sei n ≥ 2 eine natürliche Zahl. Wir betrachten alle voneinander verschiedenen positivenTeiler von n ohne den Teiler n selber. Man bilde das kleinste gemeinsame Vielfache dieser Teiler. Man bestimme alle n ≥ 2, bei denen dieses kgV ≠ n ist. Beispiel: n = 45. Teiler ≠ 45: 1, 3, 5, 9, 15. kgV dieser Teiler: 45. 45 fällt also weg. |
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43. Iteration | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stellen Sie den Taschenrechner auf RAD ein und tippen Sie ausgehend von einem beliebigen Startwert <1 immer wieder COS. Was passiert? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
44. Zahlentrick | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Person, die den Trick vorführt, hat ein Buch vor sich. Sie fordert eine erste Person auf, irgend eine natürliche Zahl zwischen 2 und 99 zu wählen und einer zweiten Person weiterzusagen. Diese soll dann jede Ziffer quadrieren und diese Quadrate addieren. Dies ergibt eine neue Zahl, die einer dritten Person weitergegeben wird. So geht es weiter, bis die zehnte Person eine Zahl erhält und sie bekannt gibt. Die vorführende Person nennt nun sofort das erste Wort, das sich im Buch auf der betreffenden Seite befindet. Kleine Zusatzbedingung: Wenn man 1 erhält, geht es ja stets mit 1 weiter. Das ist uninteressant. Wer also 1 erhält, gibt der nächsten Person eine 2 weiter. |
Fragen:
Beispiel: Die erste Person denkt sich 90. Sie rechnet: 92+02=81. |
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45. Ein spezielles Vieleck? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kann es ein Vieleck geben, bei dem alle Lote vom Schwerpunkt auf die verlängerten Seiten stets ausserhalb der Seiten verlaufen? Das Beispiel rechts erfüllt diese Bedingung nur für die Lote l1 und l2. |
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46. Zwischenzentralität - Mathe gegen Mafia | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufgabe zum Netzwerk oben: Man ermittle für jeden der Punkte 1 bis 7 den Zwischenzentralitätswert.
Links: Diplomarbeit B.Möller |
Die Graphentheorie hat viele konkrete Anwendungen. Eine davon ist die soziale Netzwerkanalyse. So werden u.a. Netzwerke der Mafia analysiert, um optimale Verhaftungsstrategien zu ermitteln. Es bringt ja wenig, in einem Netzwerk eine unwichtige Randfigur zu verhaften, um dann die zentralen Figuren aufzuschrecken und zu warnen. Man sollte möglichst die "grossen Fische" aus dem Netz entfernen, um dieses zu zerstören. Wer aber ist in einem mafiösen Netz wichtig? Hat man das Netzwerk genügend analysiert, kann man es als Graph darstellen: Knoten sind die involvierten Personen, Kanten die direkten Verbindungen zwischen ihnen. Es sind jedoch nicht die Personen mit den meisten Verbindungslinien, welche die zentralen Figuren des Netzes sind. Eine unwichtige Randfigur kann sehr viele Kontakt-Linien aufweisen, weil sie ev. zahlreiche untergeordnete Aufgaben erledigen muss. Die zentralen Figuren jedoch achten darauf, die wichtigen (strategischen) Informationen über möglichst wenig Umwege zu übermitteln. Das heisst: Die wichtigen Figuren haben im Graphen eine Position inne, über die sogenannte kürzeste Wege laufen. Die Frage lautet somit: Bei wem gehen möglichst viele kürzeste Kommunikationswege durch? Die sogenannte Zwischenzentralität ermittelt die Anzahl kürzester Wege, die durch einen Punkt (als Durchgangspunkt) laufen. Im Graphen links betrachten wir zum Beispiel die Verbindung zwischen den Punkten 4 und 6, in Zeichen: {4 ; 6}. Es gibt drei kürzeste Verbindungen der Länge 2, nämlich via Punkt 3 oder Punkt 5 oder Punkt 7. Die Punkte 3, 5 und 7 erhalten nun je 1/3 Zwischenwerts-Punkte auf ihr Konto. Man analysiert nun das ganze Netz. Im Graphen links mit 7 Knoten sind "7 tief 2", d.h. 21 Paarungen möglich. Für jede Paarung ermittelt man den kürzesten Weg oder die kürzesten Wege und verteilt den Durchgangsstationen ihre Zwischenwerts-Punkte. Die Stationen mit den höchsten Zwischenwerts-Zahlen sind vermutlich die zentralen Figuren des Netzwerks; durch sie laufen auf möglichst kurzem Weg die wichtigen Informationen. |
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47. Es gibt nur abzählbar-unendlich viele algebraische Zahlen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Algebraische Zahlen sind Zahlen, welche Nullstellen von ganzzahligen Polynomen sind. Cantor zeigte 1874, dass die Menge der algebraischen Zahlen abzählbar-unendlich, also von gleicher Unendlichkeitsstufe wie die Menge der Natürlichen Zahlen, ist. Cantors Überlegung ist in der rechten Spalte dargelegt. Die algebraischen Zahlen bilden somit eine abzählbare Teilmenge der reellen Zahlen, von denen es überabzählbar-unendlich viele gibt. Die nicht algebraischen Zahlen, die auch transzendente Zahlen genannt werden (z.B. π oder e), sind also keine Exoten, sondern bilden das Gros der reellen Zahlen. Die bekanntesten algebraischen Zahlen sind die Wurzeln. Aufgaben: 1. Wie viele Polynome mit Höhe N = 4 gibt es, wenn die Koeffizienten 2. Warum definierte Cantor die Zahl N derart kompliziert? Hätte er nicht einfach den Grad n des Polynoms als Höhe N nehmen können oder aber die Summe der Beträge der einzelnen Koeffizienten? Quelle: Dirk W. Hoffmann: Grenzen der Mathematik, Spektrum, Heidelberg 2011 |
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48. Cantor-Bernstein-Schröder-Theorem | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Satz von Cantor-Bernstein-Schröder (CBS) besagt: Eine gleichwertige Formulierung: Wir illustrieren den Satz und die Beweis-Idee anhand eines Beispiels (entnommen aus Dirk W. Hoffmann, Grenzen der Mathematik, Spektrum 2011, p.24): Sei A das abgeschlossene Intervall [-1 ; 1] und sei B das offene Intervall (-1 ; 1). Aus f und g konstruieren wir nun eine Eins-zu-eins-Abbildung, also eine Bijektion h von A nach B: Zusammengefasst: Resultat: Das geschlossene Intervall [-1 ; 1] lässt sich ein-eindeutig auf das offene Intervall (-1 ; 1) abbilden (und umgekehrt). |
Ein weiteres Beispiel Für die Wahl von f inspiriert uns das reissverschlussartige Mischen von Spielkarten: Wir erläutern f an einem Beispiel. Die zwei "Kartenhaufen" sind die Vorkommastellen und die Nachkommastellen, die wir reissverschlussartig zusammenmischen: In 83.217 (oder 083.217) mischen wir die Ziffern wie folgt: Sei U die Menge der Zahlen aus B = [0 ; 1], die nie Bild von f sein können. Dann konstruieren wir wie im ersten Beispiel die Bijektion h wie folgt: h(x) = f(x) für alle x nicht aus U (das sind insbesondere auch alle Zahlen ≥ 1) |
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49. Spiegelzahlen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Zahlen 24 und 21 haben folgende Eigenschaft: Es gilt 24⋅21=42⋅12, d.h. vertauscht man bei den Zahlen der linken Seite der Gleichung die Ziffern (aus 24 wird 42, aus 21 wird 12), so entsteht die rechte Seite einer korrekten Gleichung, d.h. das Produkt bleibt beim Spiegeln gleich. Wie viele verschiedene solche „Spiegelzahlengleichungen“ gibt es? |
24⋅21 = 42⋅12
Aufgabe aus "Zahlendreher", Tages Anzeiger Woche 6 / 2021.
(P.S. Wenn man am Schluss noch zusätzlich auf der rechten Seite der Gleichung die Faktoren tauscht, entsteht eine Palindrom-Gleichung: 24⋅21 = 12⋅42. |
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50. n+1 natürliche Zahlen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein Problem aus Béla Balobás: The Art of Mathematics - Coffee Time in Memphis, Cambridge University Press 2007, p.49: Zeige, dass unter n+1 natürlichen Zahlen, von denen keine grösser als 2n ist, stets zwei so zu finden sind, dass die eine Teiler der andern ist. |
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51. Gewichtete Würfel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dieses Problem stammt ebenfalls aus dem Buch von Béla Balobás (s.Nr. 50). Man hat zwei gewichtete ("ungerechte") Spielwürfel (Augenzahlen 1 bis 6), bei denen die Wahrscheinlichkeiten für eine bestimmte Augenzahl nicht für alle Augenzahlen notwendig gleich sind. *): Bei zwei normalen Spielwürfeln ist ja z.B. das Auftreten von Augensumme 7 deutlich wahrscheinlicher als dasjenige von Augensumme 2 oder Augensumme 12. Bei unseren "gefälschten" Würfeln sollen alle Augensummen gleich wahrscheinlich sein.) |
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52. Mathe-Olympiade (IMO) 1962, Aufgabe 1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dass die IMO-Aufgaben in den Anfängen noch deutlich einfacher waren als heute, zeigt auch diese Aufgabe: |
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53. Um 1 verminderte Zweierpotenzen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Welche um 1 verminderten Zweierpotenzen sind durch 7 teilbar? Welche um 1 vermehrten Zweierpotenzen sind durch 7 teilbar? |
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54. Näherungsbruch für Wurzel 2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Man suche einen Näherungsbruch für Wurzel 2, dessen Zähler und Nenner zweistellig sind und der die Wurzel aus 2 möglichst gut annähert. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
55. Summen und Produkte | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Diese Aufgabe stammt leicht abgewandelt ebenfalls aus "Zahlendreher", Tagesanzeiger, Woche 9/2021: Man betrachte die Menge der natürlichen Zahlen von 1 bis n: Gesucht ist eine Zerlegung von M in M = F∪S, F∩S=∅, sodass das Produkt aller Elemente von F ("Faktoren") gleich der Summe aller Elemente von S ("Summanden") ist. Beispiel: M = {1, 2, 3, 4, 5, 6, 7}, F = {1, 3, 6}, S = {2, 4, 5, 7}. 1⋅3⋅6 = 2+4+5+7 = 18. |
Man zeige, dass eine solche Aufteilung für alle n ≥ 5 möglich ist und gebe ein Verfahren an. Tipp: a) Man untersucht am besten zunächst ungerade n. b) Anschliessend kann der Fall gerader n untersucht werden. |
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56. IMO 1966, Aufgabe 1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
An einem Mathematik-Wettbewerb waren drei Aufgaben, A, B und C, zu lösen. Folgendes ist gegeben: (1): 25 Personen lösten mindestens eine der Aufgaben. (2): Unter denjenigen, die A nicht gelöst hatten, lösten doppelt so viele B wie C. (3): Die Zahl derjenigen, die nur A lösten, war 1 mehr als die Zahl derjenigen, die A und mindestens ein weiteres Problem lösten. (4): Unter denjenigen, die nur ein einziges Problem gelöst hatten, hatte die Hälfte A nicht gelöst. |
Wie viele Personen hatten nur Problem B gelöst? (Eine eher einfache IMO-Aufgabe.) Tipp: Venn-Diagramm und Farbstifte... |
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57. IMO 1968, Aufgabe 2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Für welche natürlichen Zahlen x ist das Produkt der Dezimalziffern von x gleich x2 - 10x - 22 ? |
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58. IMO 1967, Aufgabe 6 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
In a sports contest, there were m medals awarded on n successive days (n > 1). On the first day, one medal and 1/7 of the remaining m - 1 medals were awarded. On the second day, two medals and 1/7 of the now remaining medals were awarded; and so on. On the n-th and last day, the remaining n medals were awarded. How many days did the contest last, and how many medals were awarded altogether? | Tipp: Nach ein paar konkreten Zahlversuchen merkt man sehr schnell, welche Form m haben muss... | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
59. Keine Primzahlen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
a) Man zeige, dass n4 + 4 für alle n ∈ ℕ keine Primzahl ist. b) Gibt es neben der Zahl 4 weitere Zahlen a ∈ ℕ so, dass n4 + a für alle n ∈ ℕ keine Primzahl ist? |
Tipp: Erste und dritte Binomische Formel... | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
60. Teilbarkeit | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Seien m < n < p natürliche Zahlen, wobei p eine Primzahl ist. Weiter sei p ein Teiler sowohl von m2 + 1 als auch von n2 + 1. Man zeige, dass p dann auch ein Teiler von mn - 1 ist. |
Tipp: Wenn p ein Teiler sowohl von a als auch von b ist (a>b), so teilt p auch die Differenz a - b. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
61. Eine Spielerei mit Teilmengen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sei n ∈ ℕ. Wir betrachten {1, 2, ... , n}. Wir bilden davon alle 2n - 1 nicht-leeren Teilmengen. Zu jeder Teilmenge bilden wir das Produkt ihrer Elemente. Nun bilden wir von jedem dieser Produkte den Kehrwert und addieren zum Schluss alle diese Kehrwerte. Welche Summe werden wir erhalten? |
Beispiel n = 3: {1, 2, 3}. Teilmengen: {1}, {2}, {3}, {1,2}, {1,3}, {2,3}, {1,2,3}. Tipp: Vermutung aufstellen und durch vollständige Induktion beweisen. |
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62. Primzahllücken | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kann man eine natürliche Zahl so angeben, dass hinter einer solchen Zahl garantiert eine Primzahl-Lücke von Länge n entsteht, d.h. dass die nächsten n Zahlen hinter dieser Zahl garantiert keine Primzahlen sind? Gibt es somit beliebig grosse Primzahllücken in der Reihe der natürlichen Zahlen? |
Man gebe z.B. eine Zahl an, hinter welcher garantiert eine Primzahl-Lücke der Länge 100 besteht. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
63. Zahlensteckbrief - Zahlen gesucht | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Zahl 75 hat folgende Eigenschaft: Welche natürlichen Zahlen n >1 haben ebenfalls diese Eigenschaft? (Die triviale Lösung n = 1 sei hier nicht beachtet.) |
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64. Nochmals Teilbarkeit | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sei p eine Primzahl grösser als 3. a) Man zeige, dass p2 + 11 durch 12 teilbar ist. b) Man zeige, dass p2 + 11 mehr als 6 Teiler hat. Warum ist p > 3 gefordert? |
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65. Eine Aufgabe zu positiven reellen Zahlen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Teilaufgabe b) stammt aus der IMO-Longlist 1964. Teilaufgabe a) ist eine Lösungshilfe dazu. a) Zeige: Für alle reellen Zahlen a > 0 gilt: a + 1/a ≥ 2. b) Man hat n positive reelle Zahlen ai mit a1⋅ ... ⋅ an = 1. Behauptung: (1 + a1)⋅ ... ⋅(1 + an) ≥ 2n. Man zeige dies für n = 1, 2 und 3. |
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66. Ein formales Buchstabenspiel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wir spielen ein Spiel mit lediglich zwei Buchstaben, a und b. Zudem sei 1 das Neutralelement, das einfach weggelassen werden kann: 1a = a, a1b = ab, usw. Es gelte das Assoziativgesetz.
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Hinweis: Bemerkung: |
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67. Unendlich viele Primzahlen der Form 3n-1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Beweis, dass es unendlich viele Primzahlen gibt, ist bekannt: Annahme: Sei pn die grösste Primzahl (nach welcher es somit keine grössere mehr gibt). Wir bilden N = 2⋅3⋅5⋅7⋅11⋅13⋅17⋅...⋅pn + 1. Entweder ist N selber prim, was im Widerspruch zur Annahme wäre. Ist N nicht prim, enthält N Primfaktoren. N ist aber durch keine der Primzahlen 2, 3, ... , pn teilbar, somit müssen die Primfaktoren von N grösser als pn sein, was ebenfalls im Widerspruch zur Annahme steht. Wir finden somit, dass es keine grösste Primzahl pn geben kann: Es gibt unendlich viele Primzahlen. |
Diese euklidsche Beweisidee kann auch auf folgende Aufgabe angewendet werden: Aufgabe Hilfsaufgaben dazu: h2) Man zeige, dass in der Folge der Zahlen vom Typ 3n - 1 folgendes gilt: Wenn eine Zahl daraus in Primfaktoren zerlegt werden kann, so ist mindestens einer dieser Faktoren ebenfalls vom Typ 3k - 1. Aus h2) folgt dann mithilfe der euklidschen Beweis-Idee die Behauptung der Aufgabe. |
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68. Binomialkoeffizient und Primfaktoren | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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69. Chinesischer Eierkuchen: Rechnen mit Resten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Er wusste aufgrund seiner morgendlichen Eier-Meditation nur folgendes: "Ah, nun weiss ich, wie viele Eier ich bezahlen muss", meinte die Reiterin und bezahlte den Schaden. |
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70. Zahnräder | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Diese Aufgabe stammt aus folgender Quelle: Die Aufgabe schliesst an die Theorie zum Chinesischen Restsatz (s. Nr. 69) an. Frage: |
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71. Nichtprimzahl-Probe mit kleinem Satz von Fermat | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der kleine Satz von Fermat lautet: Daraus lässt sich eine "Nichtprimzahl-Probe" ableiten: Ist für eine natürliche Zahl x die Zahl ax-1 für irgend ein natürliches a (mit 0 < a < x) nicht ≡ 1 (mod x), so kann x keine Primzahl sein. Leider gilt die Umkehrung des kleinen Satzes von Fermat nicht. Es gibt Nichtprimzahlen n, für die jedes zu n teilerfremde r der Gleichung rn-1 ≡ 1 (mod n) genügt. Die kleinste solche Zahl ist |
Beispiel: Frage: |
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72. Über vollkommene Zahlen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eine natürliche Zahl n heisst vollkommen, wenn die Summe ihrer echten Teiler (das sind die Teiler ohne n selber) gleich n ist.
a) Die Summe der Kehrwerte aller Teiler einer vollkommenen Zahl n ist gleich 2. |
b) Euklid: Ist die Summe 1 + 2 + ... + 2k, k ≥ 1, eine Primzahl p, so ist 2k⋅p eine gerade vollkommene Zahl. Bemerkung: Es ist 1 + 2 + ... + 2k = 2k+1- 1. Es entsteht die Folge Herstellung obiger Folge: Starte mit k = 1. Prüfe, ob 2k+1- 1 prim ist. Wenn nein, erhöhe k um 1. Wenn ja, bilde 2k⋅(2k+1- 1) und drucke diese Zahl aus. Erhöhe dann k um 1 und prüfe erneut, ob 2k+1- 1 prim ist, usw. c) Euler: Die unter b) angegebenen Zahlen sind die einzigen geraden vollkommenen Zahlen.
Bemerkung: Ob es ungerade vollkommene Zahlen gibt, ist bis heute ungeklärt. |
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73. John Nepers Logarithmen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
John Neper (1550 - 1617) gilt zusammen mit dem Schweizer Jost Bürgi als "Erfinder" der Logarithmen. Diese ermöglichen es, Multiplikationen auf Additionen und Divisionen auf Subtraktionen zurückzuführen, was damals für Rechnungen ohne Computer eine riesige Erleichterung war. Die folgende kleine Aufgabe ist eine, allerdings ziemlich freie (!), Abwandlung von Nepers Konstruktion, die er in seinem Werk „Mirifici logarithmorum canonis descriptio“ (1614) beschreibt. |
Wir betrachten die reelle Zahlengerade (x-Achse). Gleichzeitig mit P startet von x = 0 aus ein Punkt Q seine Fahrt nach links mit konstanter Geschwindigkeit vQ = -1.
Bild: Positionen von P und Q nach einer gewissen Zeit t (Bild nicht massstäblich gezeichnet) Aufgabe: |
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74. Bruch als Summe zweier Stammbrüche | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
In Anlehnung an die altägyptische Bruchrechnung, in der ein Bruch als Summe von Stammbrüchen dargestellt wurde, entstand folgende Aufgabe. Es ist z.B. 4/15 = 1/5 + 1/15 eine Summe zweier verschiedener Stammbrüche. Aufgabe: a) Man stelle 7/13 als Summe zweier verschiedener Stammbrüche dar. b) Man zeige, dass 5/13 sich nicht als Summe zweier verschiedener Stammbrüche darstellen lässt. |
c) Man gebe mindestens einen weiteren gekürzten Bruch an, der sich nicht als Summe zweier verschiedener Stammbrüche darstellen lässt.
d) Sei a = 2 und b = 2k+1 = ungerade Zahl (der Bruch 2/b soll ja gekürzt sein). k ≥ 1. Man zeige: Dann ist eine Darstellung als Summe zweier verschiedener Stammbrüche möglich. Beispiel: 2/13 = ? + ?
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75. Rationale oder ganzzahlige Nullstellen? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufgabe 1 Aus Peter Gallin: 51 weitere Mathematik-Aufgaben, Orell Füssli 2005, Aufg. 117, p. 31: |
Aufgabe 2 Wenn die Gleichung x2 - bx + c = 0 ganzzahlige Lösungen hat und b und c beide gerade sind, dann ist c sogar durch 4 teilbar. Allgemeiner: Anders herum formuliert: |
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76. Ein Zahlenrätsel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Man bestimme alle natürlichen Zahlen n, für welche positive Teiler x, y, z von n-1 existieren mit x>y>z, so dass x+y+z = n gilt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
77. Aus einer SMO-Vorrunde | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Seien a, b, c natürliche Zahlen mit folgender Eigenschaft: a ist Teiler von b2, b ist Teiler von c2 und c ist Teiler von a2. Man zeige: a7 + b7 + c7 ist teilbar durch abc. |
(SMO = Schweizerische Mathematik-Olympiade). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
78. Vorrunde SMO zum Zweiten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein 6x6-Quadrat ist mit 18 Dominosteinen irgendwie lückenlos und überlappungsfrei bedeckt. Man zeige, dass es stets eine Gerade gibt, die das Quadrat in zwei Teile zerschneidet, aber keinen der Dominosteine zerteilt. |
Die Aufgabe links hat durchaus mit Zahlen zu tun. Tipp: Parität ("gerade Anzahl" / "ungerade Anzahl") der 1x1-Quadrate beachten. |
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79. IMO-Selektion 1997, Aufgabe 1a / Shortlist 1996 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wir betrachten endliche Folgen ganzer Zahlen a0 , ... , an mit folgender Eigenschaft E: Es sei für alle 1 ≤ k ≤ n der Wert | ak - ak-1 | = k2. Sei eine beliebige Ausgangszahl b und eine beliebige Endzahl c (beides ganze Zahlen) gegeben. Man zeige, dass es zu diesen Zahlen stets eine endliche Folge mit Eigenschaft E gibt, die mit Man gebe z.B. eine möglichst kurze Folge mit Eigenschaft E an, die bei 0 startet und bei 2021 endet. |
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80. Erneut Teilbarkeit | Quelle hier, p 22, Nr. 140 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
a) Zeige: Für ungerade natürliche Zahlen n ist n stets Teiler von Tipp: Man zeige, dass für n ungerade kn und (n - k)n modulo n entgegengesetzt gleich sind. |
b) Zeige: Für gerade Zahlen der Form n = 2u, u ungerade, ist n nie Teiler von 1n + 2n + ... + (n-1)n. c) Schwieriger zu zeigen ist: Eine gerade natürliche Zahl n ist nie Teiler von |
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81. Alle Ziffern vorhanden | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eine Aufgabe aus dem Putnam-Exam 1956: Wähle eine natürliche Zahl n. Gibt es ein Vielfaches von n, das in der Dezimaldarstellung alle zehn Ziffern 0, ... , 9 enthält? |
Tipp: Man experimentiere zunächst einmal mit einstelligen Zahlen. Das entdeckte Prinzip funktioniert dann für alle natürlichen Zahlen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
82. Kombinatorik - geschickt zählen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Man hat drei Zeichen: 0, 1 und 2. Daraus werden "Wörter" der Länge n gebildet, wobei die Ziffern 0 und 2 nie benachbart sein dürfen. Wie viele Wörter der Länge n sind so möglich? Man entwickle die Folge dieser Anzahlen für n= 1, 2, 3, usw. und finde eine rekursive Formel. |
P.S. Das Finden einer expliziten Formel ist erheblich schwieriger. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
83. Permutationen von (1, ... ,10) und Elferreste | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ausgangspunkt dieser Aufgabe ist die Folge (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10). Behauptung: Mindestens zwei dieser Elferreste sind gleich.
Im Beispiel oben kommen die Elferreste 3, 4 und 7 doppelt vor, dafür fehlen die Elferreste 2, 9 und 10. |
Tipp: und studiere die Elferreste dieser Zahlen. |
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83a. Weiterführende Aufgabe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Was in Aufgabe 83 mit der Primzahl p = 11 gezeigt wurde, kann auf beliebige Primzahlen p verallgemeinert werden: Man hat zwei Permutationen von (1, 2, ... , p-1) und bildet erneut die Produktfolge wie oben. Man zeige:
Es genügt, zu zeigen: (p - 2)! ≡ 1 (mod p). |
Bemerkung (p - 2)! ≡ 1 (mod p) bedeutet für Primzahlen p ≥ 5 auch:
Beispiel: p = 13. 13 teilt 11! - 1 = 13⋅17⋅23⋅7853. (p - 1)! ≡ -1 (mod p) bedeutet für die Primzahl p:
Beispiel: p = 13: 13 teilt 12! + 1 = 132⋅2'834'329. |
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84. Quersumme | 85. Eine einfache Aufspaltungs-Aufgabe | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eine Aufgabe aus dem Jahr 2000: Man bestimme die Quersumme der Quersumme der Quersumme von 20002000. |
Diese einfache Aufgabe ist wohl in wenigen Augenblicken gelöst: Man zerlege die Menge {1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10} so in zwei disjunkte Teilmengen A und B, dass folgendes gilt: |
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86. Anzahl positive Teiler einer natürlichen Zahl | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wir geben noch die Formel für die Anzahl Teiler der natürlichen Zahl n an: Sei n = p1k1⋅p2k2⋅ ... (Primfaktorzerlegung; p1 < p2 < ... )
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a) dn3 = 4n besagt, dass 4n eine Kubikzahl ist. Was bedeutet dies für den kleinsten Primfaktor von n? b) Ist n durch 3 teilbar oder nicht? c) Welche Primfaktoren können in n nicht mehr vorkommen? |
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86a. Anzahl Teiler einer natürlichen Zahl und Quadratzahlen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Man zeige: Unter den natürlichen Zahlen > 0 haben genau die Quadratzahlen eine ungerade Anzahl Teiler. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
87. Ein Quadrat in n Teilquadrate zerschneiden | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
IMO-Selektion 1998, Aufgabe 4: Man bestimme alle Zahlen n, für die gilt:
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88. Fünf aufeinander folgende natürliche Zahlen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Man zeige, dass das Produkt von 5 aufeinander folgenden natürlichen Zahlen (≠ 0) nie eine Quadratzahl sein kann. Einfachere Alternativaufgabe: |
Tipp: P:= (x-2)⋅(x-1)⋅x⋅(x+1)⋅(x+2). |
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89. Punkte-Wald | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein Kunst-Objekt besteht aus dünnen Stangen (blau markiert im Bild rechts), die in quadratischer Gitterstruktur angeordnet sind. Die Anzahl u der Stangen pro Zeile und Spalte sei ungerade (Beispiel rechts: u = 5). Nun sollen Stangen entfernt werden und zwar so, dass man, an jeder entstandenen Leerstelle stehend, keine direkte Sicht auf eine andere Leerstelle hat (siehe unterbrochene rote Sichtlinie im Beispiel rechts). Wie viele Stangen kann man maximal entfernen, d.h. wie viele Leerstellen kann man maximal schaffen? (Die Stangen sind als unendlich dünn anzusehen.) |
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90. Spiel mit Einsen und Nullen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dieses Figuren-Erzeugungs-"Spiel" stammt von Paul Lorenzen. Wir erzeugen Figuren mit Einsen und Nullen nach folgenden drei Axiomen: A1: 1 ist eine erlaubte Figur. |
Aufgaben: 1. Ist 11001 erlaubt? 2. Ist 011 erlaubt? 3. Kann aus einer erlaubten Figur A mittels der Axiome auch 11A gebildet werden? |
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91. {1,2,3,4,5,6,7,8,9} als Ziffernvorrat | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus dem Ziffernvorrat {1,2,3,4,5,6,7,8,9} muss jede Ziffer genau einmal verwendet werden. Beispiel: 18 + 25 + 34 + 6 + 7 + 9 = 99 = s. Eine Reihe von Fragen hierzu bietet sich an: |
1. Welches ist die kleinste, welches die grösste so erzeugbare Summe s? 2. Welche Eigenschaft haben alle diese Summen s gemeinsam? 3. Kann jede Zahl s innerhalb des von (1) abgesteckten Bereichs mit Eigenschaft (2) als eine solche Summe erzeugt werden? 4. Auf wie viele Arten kann die Summe 99 erzeugt werden? 5. Gilt Eigenschaft (2) auch, wenn mehr als zweistellige Zahlen zugelassen sind, aber nach wie vor jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt? 6. Welches ist die höchste erreichbare Summe s, wenn neben ein- und zweistelligen auch dreistellige Zahlen zugelassen sind? |
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92. Fibonacci-Zahlen aufteilen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Zahlendreher Tages Anzeiger, 5.7.2022 Fibonacci-Folge: 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, ... Lassen sich die ersten 2022 Fibonacci-Zahlen wie folgt in zwei Gruppen aufteilen: Jede Gruppe hat gleich viele (also 1011) Zahlen UND jede Gruppe hat gleiche Zahlensumme? |
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93. Ein einfacher Kinder-Kartentrick | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nimm ein Kartenspiel mit 21 Karten: {1, 2, ..., 21}. 19 20 21 (Auf Stapel 1 liegt zuunterst Karte 1, zuoberst Karte 19; auf Stapel 2 liegt z.B. Karte 8 an 5. Stelle von oben; auf Stapel 3 liegt z.B. Karte Nr. 6 an 6. Stelle von oben, usw.) Du fragst, in welchem Stapel sich die gemerkte Karte befindet. Diesen Stapel nimmst du ins „Sandwich“ der beiden andern Stapel.
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Beispiel: Jemand hat sich Karte Nr. 6 gemerkt (links rot markiert). Die neue Anordnung sieht nun so aus: {* * * * * * * // * * * * * 6 * // * * * * * * *} (Karte Nr. 6 auf Rang 13). * * * Karte 6 befindet sich nun in Stapel 1 an 3. Stelle von oben. Du fragst wieder, in welchem Stapel sich die gesuchte Karte befindet und nimmst diesen Stapel erneut ins Sandwich. Das Ganze wiederholst du ein drittes Mal. Am Schluss wird sich die gesuchte Karte stets an 11. Stelle befinden. Mathematische Aufgabe: |
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Varianten zu obigem Trick Man nimmt diesmal 27 Karten. Das Gesamtpaket wird hier stets verdeckt (Rückseite oben) gehalten, die drei Stapel werden offen hingelegt (siehe Nummern im folgenden Bild). Die Person, die sich eine Karte gemerkt hat, sagt, in welchem Stapel (S1, S2 oder S3) sich die gemerkte Karte befindet. Dann werden die drei Stapel wieder umgedreht (Rückseite oben; siehe Abb. unten). Jetzt wird wieder das Gesamtpaket hergestellt. Dabei sind die rechts beschriebenen Varianten denkbar. |
Varianten: 1. Man nimmt den gezeigten Stapel wie oben wieder ins Sandwich und wiederholt das Prozedere insgesamt drei Mal. 2. Man kann den Stapel mit der gemerkten Karte (Rückseiten oben) statt immer ins Sandwich auch nach oben oder ins Sandwich (Mitte) oder nach unten nehmen und dies bei jeder der drei Wiederholungen anders handhaben. 2.1. Auf diese Weise kann man die gemerkte Karte an jeden beliebigen Rang im verdeckten Schlusspaket bringen (Rang 1 bis 27). Wie muss man z.B. vorgehen, damit die Karte am Schluss auf Rang 6 landet? Es gibt hier einen Zusammenhang mit dem Dreiersystem. 2.2. Man kann auch die zuschauende Person ganz am Anfang bestimmen lassen, auf welchem Schlussrang die gemerkte Karte sein soll (vor Beginn des Tricks soll die zuschauende Person eine Zahl zwischen 1 und 27 nennen oder notieren). 2.3. Man kann die zuschauende Person die drei Stapel aufeinanderlegen lassen und merkt sich jedes Mal, ob der Stapel mit der gemerkten Karte nach oben, in die Mitte oder nach unten gelegt wird. Am Schluss kennt man den Rang der gemerkten Karte. 2.4. Man kann die gemerkte Karte auf Rang 27 bringen und dann "künstlich mischen", d.h. so mischen, dass die unterste Karte stets unten bleibt. 2.5. Man kann die gemerkte Karte auf Rang 1 bringen und sie so beim Aufwerfen des Kartenspiels in der Hand behalten, usw. Dieser Trick ist beschrieben in: Martin Gardner, Mathematik und Magie, Dumont-Taschenbuch, Köln, 1981, p.50 ff. |
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94. Eine spezielle Art Karten zu mischen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bleiben wir beim Ablegen von Karten wie oben beschrieben. In seinem Buch "Mathematik und Zaubern" (Springer Wiesebaden 2017) untersucht Ehrhard Behrends das Ablegen von Karten auf mehrere Teilstapel mathematisch genauer. Seine Ausführungen richten sich an ein mathematisch vorgebildetes Publikum. Wir bleiben elementarer. Im Trick oben (beschrieben von Martin Gardner) wird ein Kartenstapel horizontal auf drei Teilstapel verteilt (s. Fotos oben). Diese Teilstapel werden dann wieder zu einem Gesamtstapel geschichtet. Wir nehmen ein Elferraus-Spiel mit 9 Karten einer Farbe und den Nummern 1 bis 9.
Wir bilden zunächst zwei Teilstapel: Karte 1 links, Karte 2 rechts, usw. Nach dem dritten Mal werden die Karten offen der Reihe nach hingelegt und, o Wunder, sie liegen wieder in der richtigen Abfolge da! Bemerkung: Da die Karten zyklisch verschoben sein können, kann die Zauberin heimlich einen Blick auf die unterste Karte werfen und so viele Karten von ganz unten nach ganz oben bringen, bis oben die 1 liegt. |
Hierzu einige Fragen zum Erforschen:
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95. Binomialkoeffizienten modulo 3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im oben erwähnten Buch von Ehrhard Behrends und in diesem PDF wird ein Zahlenmagie-Trick beschrieben, der auf folgender Grundlage beruht: 1. Man suche eine Pyramide mit Höhe n < 10, bei der dies auch möglich ist. 2. Aus diesem Resultat finde man weitere n, für welche dies möglich ist; insbesondere zeige man, dass für n = 10 die Sache klappt. Den zugehörigen magischen Zaubertrick mit Karten in drei Farben findet man im Buch "Mathematik und Zaubern" (Springer Wiesebaden 2017) von Ehrhard Behrends inklusive umfangreiche mathematische Abhandlung dazu und ebenfalls in diesem PDF. |
Interessant ist hier, dass ein magischer Zahlentrick anschauliche Beweisschritte liefert, um einen Satz über Binomialkoeffizienten modulo einer Primzahl zu beweisen: siehe Lösungshinweise. |
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96. Summe der 8. Potenzen von 100 aufeinander folgenden natürlichen Zahlen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Aufgabe stammt aus der IMO-Longlist 1966 und lautet: Welches sind die letzten beiden Ziffern der Summe der 8. Potenzen von 100 aufeinander folgenden natürlichen Zahlen? |
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97. Punktraster | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus der IMO-Longlist 1967: Man hat m + n Zahlen ai (i = 1, ..., n) und bj (j = 1, ... , m). Bestimme die Anzahl Paare (ai , bj) mit | i - j | ≤ a, wo a eine natürliche Zahl ist.
Man kann diese Aufgabe auch so formulieren: Man hat einen ganzzahligen m x n - Punktraster; Punkteabstand 1; Gegeben ist eine natürliche Zahl a. Für jeden Punkt P(i , j) bilden wir | i - j |. Für wieviele Punkte ist | i - j | ≥ a? Man bestimme eine Formel für diese Zahl N.
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Beispiele: 4 x 7 - Raster (m = 4, n = 7) mit verschiedenen Parametern a. m = 4, n = 7, a = 1 => N = 24 m = 4, n = 7, a = 2 => N = 17 m = 4, n = 7, a = 4 => N = 6 m = 4, n = 7, a = 5 => N = 3
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98. Indirekter Beweis und Schubladenprinzip | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Seien z und n zwei natürliche Zahlen >1, die teilerfremd zueinander sind. Wir bilden folgende n Summenzahlen: s0 = 1 Die Behauptung lautet: Mindestens eine dieser n Summenzahlen ist durch n teilbar. |
Tipp: Man führe den Beweis indirekt, d.h. nehme an, dass keine dieser n Summenzahlen durch n teilbar ist, d.h. dass bei Division durch n stets ein Rest entsteht (Annahme). Man schliesse aus dem Schubladenprinzip dass mindestens zwei dieser Summenzahlen bei Division durch n denselben Rest ergeben. Was folgt für die Differenz dieser beiden Summenzahlen? Daraus lässt sich dann ein Widerspruch zur Annahme oben ableiten.
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99. Verallgemeinerte harmonische Reihe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus der IMO Longlist 1969:
Zeige: |
Tipp: Summiere bis Unendlich und gruppiere die Summanden wie folgt: Schätze nun die einzelnen Klammerterme nach oben ab, d.h. vergrössere sie ein wenig... |
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100. Funktion f(x,y) auf ganzzahligem Zahlgitter | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus der IMO-Shortlist 1981: |
Man hat ein ganzzahliges Zahlgitter. Jedem Gitterpunkt (x, y) ist durch eine Funktion f(x,y) eine natürliche Zahl zugeordnet. f(x, y) ist durch folgende Eigenschaften charakterisiert:
Man bestimme f(2, 2) und f(3, 3), sowie f(4, 1). Tipp: |
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101. Harshad-Zahlen (Niven-Zahlen) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wie geht die Folge 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10,... weiter? Die folgende Aufgabe stammt aus dem Tages-Anzeiger-Zahlendreher der Woche 46/2022: Man finde einige 100-stellige Harshad-Zahlen ohne Vorkommen der Ziffer 0. |
Einige Konkretisierungen der vorstehenden Aufgabe: Man finde eine 100-stellige Harshad-Zahl ohne Vorkommen der Ziffer 0
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Zusatzfrage zur Quersumme 108: Hier wäre eine direkte Teilbarkeitsregel für die Teilbarkeit durch 27 hilfreich. Wie sähe eine solche Regel aus? |
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102. Spiegelzahlenrätsel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus "Zahlendreher", Tages Anzeiger, Woche 25/2023. Hier eine solche "Entdeckung": Man addiere zu einer zweistelligen Zahl eine einstellige Zahl. Dies ergibt eine Summe. Man finde alle Zahlenpaare (zweistellig; einstellig), für welche dieses Phänomen zutrifft. |
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103. Zahl aus Resten erraten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus "Zahlendreher", Tages Anzeiger, Woche 40/2023 |
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Lösungshinweise | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||